Kategorie: Aktuell

Medienmitteilung Back to the Roots: Zwischenbilanz

Medienmitteilung Back to the Roots: Zwischenbilanz

Zwischenbilanz nach 108 Wochen Pilotprojekt: Erkenntnisse und Ausblick

Seit dem 1. Januar 2022 läuft das Pilotprojekt von Back to the Roots zur Unterstützung von adoptierten Personen aus Sri Lanka. Heute ist deshalb ein guter Zeitpunkt, um eine Zwischenbilanz zu ziehen und vorläufige Erkenntnisse zu präsentieren. 

70 Personen befinden sich nach gut zwei Jahren in verschiedenen Phasen des Betreuungs- und Unterstützungsangebots von Back to the Roots. Ursprünglich war das Programm für 20 Personen pro Jahr angelegt. Seither melden sich laufend neue Personen, die das Angebot in Anspruch nehmen möchten. Gerade nach Publikationen von Forschungsberichten oder Berichterstattungen in den Medien folgen zahlreiche Anfragen. Seit den Anfängen von Back to the Roots melden sich ebenfalls adoptierte Personen aus anderen Herkunftsländern, die in die Schweiz adoptiert wurden und denen ein solches Angebot fehlt.

Notwendigkeit einer spezifischen Betreuung bei rechtswidrigen Adoptionsverfahren

Back to Roots fungiert als Anlaufstelle für adoptierte Personen und begleitet Menschen in einem herausfordernden Prozess: Aufgrund der rechtswidrigen Adoptionsverfahren werden herkömmliche Suchen, wie sie im Schweizerischen Recht verankert sind, verunmöglicht. Deshalb benötigen betroffene Personen eine spezifische und anpassungsfähige Betreuung und Unterstützung. Diese Unterstützung geht weit über die eigentliche Suche hinaus und verhilft den adoptierten Personen zum Beispiel dazu, das geschehene Unrecht in der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte zu verarbeiten. Weitere Erkenntnisse aus der Erfahrungen der letzten Jahre:

Wichtigste Erkenntnisse aus den letzten Jahren

  • Die Analyse der vorhandenen Unterlagen und die zum Teil akribischen Abklärungen in Sri Lanka nehmen viel Zeit in Anspruch
  • Die adoptierten Personen benötigen während diesem herausfordernden Prozess eine individuelle Betreuung, um die Ergebnisse verarbeiten zu können.
  • Es hat sich gezeigt, dass DNA-Tests unerlässlich sind, um eine Verwandtschaft zu bestätigen oder zu widerlegen

Forderungen von Back to the Roots

  • Weiterführung des Betreuungs-und Unterstützungsangebots für alle adoptierten Personen aus Sri Lanka, die sich aktuell im Betreuungs- und Unterstützungsprogramm von Back to the Roots befinden
  • Gemeinsame Übernahme der Verantwortung durch Bund und Kantone: Für das geschehene Unrecht und die Wiedergutmachung müssen die Betroffenen zielführende und zeitnahe Unterstützung erhalten.
  • Angebot für alle: Für alle adoptierten Personen, die sich ab 2024 melden und Unterstützung benötigen, braucht es ein Angebot.
  • Überführung Pilotprojekt in ein fixes Angebot: Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt sowie aus den vorherigen Jahren ermöglichen die Weiterführung in einem professionellen Angebot für alle adoptierten Personen

Medienmitteilungen DE und FR als pdf:

240215_MM_ZwiBilanz_P1_DE

240215_MM_ZwBilanz_P1 _FR

Kontakt für Medien:

Celin Fässler, 079 667 65 85, kommunikation@backtotheroots.net

 

Medienmitteilung Back to the Roots: ZHAW-Bericht – Adoptionen von Kindern aus zehn weiteren Herkunftsländern

Medienmitteilung Back to the Roots: ZHAW-Bericht – Adoptionen von Kindern aus zehn weiteren Herkunftsländern

Zehn weitere Länder, zehnmal ein fast identisches Bild: Im heute publizierten Bericht der ZHAW im Auftrag des Bundesrates kommt ein weiteres düsteres Kapitel “Adoptionsgeschichte” ans Licht. Fast auf den Tag vier Jahre nach der Veröffentlichung des Berichtes über die Adoptionen aus Sri Lanka, scheinen die Verfehlungen auch in anderen Herkunftsländern Tatsache zu sein.

Bangladesch, Brasilien, Chile, Guatemala, Indien, Kolumbien, Korea, Libanon, Peru, Rumänien: Die Liste der von der ZHAW aktuell untersuchten Bestände im Bundesarchiv ist zehn Länder lang. Die Resultate sind alarmierend. Zahlreiche Hinweise deuten auf wiederholt unrechtmässige Verfahren sowie Kinderhandel hin. Hinter den Resultaten stehen in erster Linie unzählige Schicksale. Und damit Tausende adoptierte Personen, denen die Grundlage zur Kenntnis ihrer Abstammung fehlt.

Back to the Roots hat im Jahr 2022 eine Finanzierung von Bund und Kantonen erhalten, um adoptierte Personen aus Sri Lanka in ihrer Auseinandersetzung mit der Herkunftssuche zu unterstützen. Unser Angebot erfährt nach wie vor grossen Anklang und die anfangs kalkulierten Fälle wurden um ein Vielfaches übertroffen. Dank dieses Angebots erhalten die Betroffenen eine zusätzliche, behörden-unabhängige Begleitung in diesem schwierigen Prozess.

Die Verfehlungen aus der Vergangenheit zeigen es immer wieder: solange sich die verantwortlichen Stellen nicht entschuldigen oder adäquate Unterstützungsmassnahmen anbieten, sind es Betroffenen-Organisationen, wie Back to the Roots, die den adoptierten Personen einen Rahmen bieten, einen Umgang mit der eigenen Geschichte zu finden. So lücken-und fehlerhaft diese Geschichte auch sein mag. Bund und Kantone haben es bis heute unterlassen, ein spezifisches Angebot für alle adoptierten Personen zu finanzieren.

Für die adoptierten Personen aus Sri Lanka funktioniert und läuft das Angebot.

Angebot Back to the Roots:

  • Beratungs- und Unterstützungsangebot für adoptierte Personen aus Sri Lanka in der Schweiz (Finanziert durch Bund und Kantone)
  • Telefonische Beratung für adoptierte Personen aus allen Herkunftsländern in der Schweiz:

Mi, 8 – 10 Uhr (076 373 7923)
Do, 8 – 10 Uhr (077 477 0202)

Bericht ZHAW, veröffentlicht am 8. Dezember 2023:
2023_Ramsauer-etal_Hinweise-illegale-Adoptionen-Kindern-Schweiz

Kontakt für Medien:
Celin Fässler, 079 667 65 85, kommunikation@backtotheroots.net

Medienmitteilung vom 15.11.2023: Empfehlungen Arbeitsgruppe Herkunftssuche Internationale Adoptionen

Medienmitteilung vom 15.11.2023: Empfehlungen Arbeitsgruppe Herkunftssuche Internationale Adoptionen

Seit März 2020 hatte die KKJPD in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Justiz den Auftrag, in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe die möglichen Handlungsfelder im Zusammenhang mit der Herkunftssuche für adoptierte Personen zu definieren und zu klären. Back to the Roots war Teil dieser Arbeitsgruppe. Heute wurden die Empfehlungen veröffentlicht.

 Im Vorfeld der Arbeiten wurden in der Hauptgruppe verschiedene Ziele definiert. Back to the Roots arbeitete mit, um die Bedürfnisse der adoptierten Personen zu vertreten und die Grenzen der aktuellen rechtlichen Prozesse der Herkunftssuche aufzuzeigen. Gerade in Fällen unrechtmässig stattgefundener Adoptionsverfahren – wo herkömmliche Prozesse nicht greifen – braucht es zielführende sowie behördenunabhängige Unterstützungsmassnahmen.

Als direkte Massnahme dieser Arbeiten konnte Back to the Roots Ende 2021 ein Begleitungs-und Unterstützungsangebot für die adoptierten Personen aus Sri Lanka ausarbeiten. Im Januar 2022 startete Back to the Roots mit der Arbeit. Auf internationaler Ebene ist die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Betroffenen-Organisation damit beispielhaft.

Die grosse Nachfrage nach dem Angebot von Back to the Roots zeigt, dass die behördenunabhängige Begleitung von zentraler Bedeutung für die adoptierten Personen ist. In der Arbeitsgruppe hat Back to the Roots diese Unabhängigkeit immer wieder gefordert. Leider wird diese Forderung in den Empfehlungen nicht abgebildet. Nach wie vor liegt die rechtliche Zuständigkeit bei den kantonalen Behörden. Ein Umstand, der aufgrund der Verfehlungen in der Vergangenheit für viele adoptierte Personen unzumutbar ist. Deshalb fordern wir folgendes:

Unsere Forderungen:

  • Angebot zusätzlicher Unterstützung für adoptierte Personen ausserhalb der behördlichen Strukturen
  • Weiterführung des laufenden Begleitungs- und Unterstützungsangebotes für adoptierte Personen aus Sri Lanka
  • Ausweitung des Angebots: behördenunabhängige Anlaufstelle für spezifische Beratung und Unterstützung  für alle adoptierten Personen aller Herkunftsländer

Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass der Einbezug von Betroffenen zentral ist. Wir bleiben weiterhin dran. Nur so erreichen wir, dass unsere Geschichte gemeinsam neu geschrieben wird.

 

Kontakt für Medien:

Celin Fässler, 079 667 65 85, kommunikation@backtotheroots.net

Kontakt für adoptierte Personen:

Sarah Ineichen, info@backtotheroots.net, www.backtothetheroots.net

Medienmitteilung BttR als pdf

Link auf die Empfehlungen.

 

 

Veranstaltungshinweis: Di, 3. Oktober 2023, 18 Uhr Toni-Areal ZH

Veranstaltungshinweis: Di, 3. Oktober 2023, 18 Uhr Toni-Areal ZH

Eine aktuelle Studie der ZHAW belegt: Bis in die 1970er Jahre wurden alleinstehende Mütter in der Schweiz manchmal stark unter Druck gesetzt, um ihre Kinder zur Adoption freizugeben. Als Ende der 1970er Jahre unter anderem eine Gesetzesänderung den Status unehelicher Kinder dem der ehelichen Kinder anglich, verringerten sich die Inlandsadoptionen. Da die Nachfrage nach Adoptionen gleichzeitig konstant blieb, verlagerte sich diese daraufhin ins Ausland.

Zum Teil mit denselben Akteur:innen wie zuvor….mit denselben Startbedingungen für die betroffenen Mütter…

Am 3. Oktober 2023 findet ein Podium der ZHAW «Um 6 im Kreis 5» für alle Interessierten statt.

Back to the Roots hat als Mitglied des Beirats am Forschungsprojekt mitgearbeitet und wurde ebenfalls zum Podium eingeladen. Wir freuen uns auf eure Anmeldung!

Informationen zum Artikel im Magazin “sozial” und zum Forschungsprojekt

Back to the Roots und die UN

Back to the Roots und die UN

Im September 2022 hat das UNO-Komitee für Verschwindenlassen zusammen mit weiteren Komitees eine gemeinsame Stellungnahme zu illegalen «internationalen» Adoptionen veröffentlicht. Darin wurden konkrete Forderungen formuliert, um illegale zwischenstaatliche Adoptionen in Zukunft zu verhindern und es wurde ein Appell an die internationale Gemeinschaft gerichtet, die betroffenen Personen nachhaltig zu unterstützen.

Am Mittwoch, 20. September 2023 findet nun anlässlich des 1. Jahrestags ein Meeting in Genf statt. Ziel des Meetings: Massnahmen konkretisieren, die Folgen für die betroffenen adoptierten Personen sichtbar machen und zielführende Schritte zur Umsetzung der Forderungen festlegen.

Back to the Roots initiierte 2019 diesen Prozess bei den Vereinten Nationen. Wir freuen uns, dass wir als eine der eingeladenen Organisationen unsere Forderungen direkt einbringen können! Schön, dass dieser Kieselstein seine Kreise weiterzieht!

Über den folgenden Link ist das Meeting live zu sehen.
#backtotherootsswitzerland #zusammenkommen #gemeinsam #intercountryadoptionvoices #unhumanrightsspecialprocedures

«Was wurde aus..?..» – Update Forschungsbericht Kanton St. Gallen vom 7. Juli 2022

«Was wurde aus..?..» – Update Forschungsbericht Kanton St. Gallen vom 7. Juli 2022

«Was wurde aus..?..» – Update zur Veröffentlichung Forschungsbericht Kanton St. Gallen vom 7. Juli 2022

Am 7. Juli 2022 veröffentlichte der Kanton St. Gallen einen weiteren, umfassenden Forschungsbericht zu den Adoptionen aus Sri Lanka im Kanton. Die Ergebnisse daraus waren ernüchternd: bei allen untersuchten Dossiers waren die rechtlichen Grundlagen nicht eingehalten worden. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung holte der Kanton St. Gallen Back to the Roots in einem Regierungsrats-Workshop an den Tisch und besprach mögliche Unterstützungsansätze.

Aufgrund der grossen Nachfrage nach den Beratungsangeboten von Back to the Roots und seiner besonderen Betroffenheit unterstützt der Kanton St.Gallen Massnahmen zur besseren Information und Sensibilisierung von betroffenen Personen in Form einer umfassenden Informationskampagne. Diese Kampagne hat zum Ziel, die Sichtbarkeit unserer Leistungen zur Unterstützung von adoptierten Personen auf Herkunftssuche zu steigern.

Back to the Roots und die Regierung haben deshalb im Frühling 2023 eine entsprechende Leistungsvereinbarung unterzeichnet.

Start der Kampagne: Frühling 2024

 

Nominiert ist halb gewonnen! – Prix Courage 2023

Nominiert ist halb gewonnen! – Prix Courage 2023

“Nominiert ist halb gewonnen!” –  Prix Courage 2023

Was für eine Ehre: Back to the Roots wurde dieses Jahr vom Beobachter für den Prix Courage 2023 nominiert!

Der Beobachter zeichnet seit 1997 Menschen aus, die ausserordentliche, mutige Taten vollbracht haben. Wir freuen uns, dass wir als Organisation für diesen Preis nominiert wurden.

Wir sind unter den sechs Nominierten, die am 9. November 2023 die Chance haben, diesen Anerkennungspreis zu gewinnen. Dafür brauchen wir euch als Publikumsstimmen und versuchen, die Jury ebenfalls für uns zu gewinnen. Ob es am Schluss für den Sieg reicht, erfährt ihr im November 2023. Weitere Details zum Voting folgen!

Mehr Infos findet ihr im aktuellen Beobachter-Heft oder online:

https://www.beobachter.ch/gesellschaft/sie-machten-den-babyhandel-aus-sri-lanka-publik-620777

#prixcourage #nomination #mut #gesehenwerden

Bereits ein Jahr ist vergangen!

Bereits ein Jahr ist vergangen!

Als erster Verein hat Back to the Roots einen Dienstleistungsvertrag mit dem Bund und den Kantonen unterzeichnet, um adoptierte Personen aus Sri Lanka bei ihrer Herkunftssuche zu stärken.

Wir erhalten viele Anfragen und betreuen eine Vielzahl an adoptierten Personen auf ihrem schwierigen Weg. Nicht nur Personen aus Sri Lanka werden von uns beraten, alle international adoptierten Personen finden hier eine erste Unterstützung.

Bist auch du adoptiert und auf der Suche nach deinen Wurzeln? Dann melde dich hier: info@backtotheroots.net

#adoption #herkunftssuche #stolz #vertragsunterzeichnung

5 Jahre Back to the Roots!

5 Jahre Back to the Roots!

In diesen 5 vergangenen Jahren haben wir Meilensteine erreicht, die unerreichbar schienen. Wir haben uns auf Parketten bewegt, die normalerweise ebenfalls unerreichbar scheinen. Wir haben es gewagt, den Weg auf uns genommen, Steine beseitigt, Mauern eingerissen und dabei nie den Fokus verloren: für uns und unsere Geschichte einzustehen.

Wir sind stolz auf unseren Weg!

Für alle, die sich ebenfalls auf den Weg machen möchten: Informationen  oder Anfrage per Mail an: info@backtotheroots.net